Konfuzianismus

Konfuzianismus (Chinesisch für Schule der Gelehrten) ist der Begriff für Philosophien und politische Vorstellungen in China, die sich selbst in die Tradition des Meister Kong (auch bekannt als Konfuzius, lebte ca. Ende des fünften vorchristlichen Jahrhunderts) und seiner Schüler stellen. Konfuzius wurde von seinen Anhängern als Vorbild und Ideal verehrt. Seine moralischen Lehren, seine rituellen Schriften und seine Lebensweise wurden als mustergültig angesehen.

Das Leben des "Konfuzius" ist durch den Kranz der Legenden hindurch nicht mehr zu bestimmen. Sowohl über seine Herkunft als auch über seinen tatsächlichen Lebensweg gibt es verschiedene, sich diametral widersprechende Beschreibungen. Sicher scheint lediglich die Tatsache, dass es einen wandernden Lehrer dieses Namens gab, dieser in Lu (in der heutigen Provinz Shandong) lebte und es einige schriftliche Werke gibt, die ihm zugeschrieben werden. Ziel seiner Lehren war es, die mythologischen und religiösen Wertesysteme des chinesischen Feudalreiches zu erneuern. Als Ausweg aus dem politischen und sozialen Chaos sah er die Rückbesinnung auf die klassischen Tugenden.

 

Zentrales Anliegen des Konfuzianismus ist die Fundierung des einzelnen, der Familie und des Staates in der Moral, die sich in den 5 konfuzianistischen Kardinaltugenden verwirklicht:

>> Ren, die gegenseitige Liebe

>> Yi, die Rechtschaffenheit

>> Zhong, die Gewissenhaftigkeit

>> Shu, die Gegenseitigkeit

>> Zhi, die Ehrlichkeit

 

In unserer Kampfkunst legen wir besonderen Wert darauf, dass der Jüngere dem Älteren bzw. der Schüler dem Lehrer Respekt und Achtung entgegenbringt. Andererseits sollte sich aber auch der Lehrer stets seiner Verantwortung und seiner Fürsorgepflicht den Schülern gegenüber bewusst sein. „Was ich nicht wünsche, dass mir geschieht, das tue ich auch keinem anderen an“ (Konfuzius)

Taoismus

Der Taoismus ist keine Religion, sondern eine chinesische Lebenseinstellung und Philosophie. Ein wesentlicher Aspekt des Taoismus ist die Harmonie zwischen Gegensätzen, das Zusammenspiel von Yin und Yang. Eine taoistische Grundhaltung, um mit der Dualität des Lebens umzugehen, ist die des absichtslosen Handelns, auch Wu-Wei-Prinzip genannt. Der Taoist bemüht sich spontan und offen, einfach und biegsam, nicht stark und nicht hart zu sein – er versucht grundsätzlich nicht gegen, sondern im Einklang mit der Natur und seinem Umfeld zu agieren.

Laotse, der Begründer des Taoismus, sagte einmal, dass es nicht sinnvoll sei, der Kraft eines Widersachers mit der eigenen Kraft zu begegnen, sondern nachzugeben und die Kraft und die Energie des anderen geschickt zum eigenen Vorteil auszunutzen, um sie damit gegen ihn selbst zu verwenden.

 

Die Kampfkunst kann als in Bewegung umgesetzter Taoismus verstanden werden. Kraft wird nicht mit Kraft bekämpft. Man nimmt die Energie des Angreifers auf, gibt nach, weicht aus, um dann mit reflexartigen Verformungen in Lücken vor zu stoßen. Es ist wie ein Fluss, der ins Meer fließt, hierzu treffend folgendes Zitat von Laotse: „In der ganzen Welt gibt es nichts Schwächeres und Weicheres als Wasser, und doch kommt ihm nichts gleich in der Art, wie es dem Harten zusetzt“

Buddhismus

Der Buddhismus ist eigentlich keine chinesische Religion, sondern hat seinen Ursprung in Indien. Sein Begründer, Siddharta Buddha (genannt Buddha), wurde ca. 560 v. Chr. in einem Dorf am Fuße des Himalaja in Nepal geboren. Buddha setzte sich sehr intensiv mit der Sinnfrage des Menschen, mit der Armut und dem Leid in der Welt, mit Elend und Tod auseinander. Er begriff, dass alle Freude und alle Annehmlichkeit mit einem Schlag ein Ende finden konnten, dass Kraft, Schönheit und Jugend vergänglich waren und dass jeder Mensch eines Tages sterben würde.

 

Durch Askese suchte er nach spiritueller Erfahrung und gelangte nach Jahren der Meditation zu seiner tiefen Erkenntnis, die in den vier edlen Wahrheiten formuliert sind. Diese vier edlen Wahrheiten können auch als der kürzeste Ausdruck der gesamten Lehre des Buddhas und als der gemeinsame Nenner aller buddhistischen Richtungen bzw. Schulen genommen werden.

 

Die vier edlen Wahrheiten sind:

 

  1. Wahrheit vom Leiden: Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll. Dies ist zu durchschauen.
  2. Wahrheit von der Ursache des Leidens: Die Ursachen des Leidens sind Gier, Haß und Verblendung. Sie sind zu überwinden.
  3. Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden. Dies ist zu verwirklichen.
  4. Wahrheit von dem Weg zur Aufhebung des Leidens: Zum Erlöschen des Leidens führt ein Weg, der Edle Achtfache Pfad. Er ist zu gehen.